Samstag, 24. Dezember 2011

Khao Lak - Hats und Fischlis

Dank den zwei Packungen Kaffee die ich ich importiert und durchs Land getragen habe, starten die Tage hier mit gutem Wiener Kaffee und manchmal sogar mit "heimischem" Kuchen aus der deutschen Baeckerei im Ort.
Es gilt jeden Tag einen anderen Strand (alias Hat) zu erkunden- von weißem Sand zu Korallenschutt, von blau bis grün, keine bis hunderte von Menschen - oder Ausfluege in die Umgebung zu machen. Ersteres ist zumeist sehr relaxed und inkludiert Massagen, Kokosnuesse, Schnorcheln, Besuch des Marktes und Strandlaeufe. Zweiteres sowohl unfassbar tolle Natur beim Longtailboot Trip auf dem Cheo Lan Stausee (162 km2; dessen schiere Weite und Unberuehrtheit zusammen mit einer geringen bzw sich verlaufenden Touristendichte einfach auf einen "wirkt"), einen Blutegel reichen (4 Stueck!) Spaziergang im Dschungel (hier sei angemerkt, dass es sich dabei wohl nur um die gerechte Strafe fuer die Dummheit handelt, mit loechrigen Sportschuhen und ohne Socken darunter im Dschungel herum zu gehen), Wasserfaelle die diesen Namen verdienen und solche die es nicht tun, Schnorcheln vor der Kueste der Similan Islands (mein Xmas Geschenk; an den weissen (wenn auch ueberfuellten) Sandstraenden, den gruen bewachsenen weichen Felsen die oft steil ins gruen-blaue Meer fallen und zwischen bunt leuchtenden Fischschulen wird klar warum Thailand fuer viele Paradies ist), einen Ausflug zur sogenannten James Bond Insel (fuer Fleissige zum Nachschauen: Der Mann mit dem goldenen Colt) im Insel-bedeckten Phang-Nga Marine National Park und eine kleine Moped Erkundungstour der naeheren Umgebung (der Linksverkehr ueberraschend unproblematisch, gewoehnungsbeduerftig eher das voellige ausser Acht Lassen der StVO und die daraus resultierenden interessanten Momente in denen einen jemand beim Ueberholmanoever auf der gegenueberliegenden Strassenseite ploetzlich auf der eigenen entgegen kommt; erwaehnenswert auch der entzueckende deutsche Moped fahrende Pensionist der extra anhaelt um mir den Weg zu einem Wasserfall zu erklaeren und mir anschliessend noch Ausflugstips gibt).

Khao Lak "City" ist ein ziemlich touristischer Ort, bestehend aus einer Hauptstrasse an der sich kleine Geschaefte (Feilschen angesagt!), Restaurants, Tauchschulen, Schneider und Tourenanbieter dicht aneinander draengen. Einige km suedlich faengt bereits der National Park an, einige km weiter noerdlich (wo auch mein und Mutters Quartier sind), ist alles bereits weniger touristisch und man sieht mehr authentische Garkuechen am Strassenrand und echte Thai-Haeuser (immer mit vielen Waeschestuecken vor den Haeusern aufgehaengt - es wird gemutmasst es handelt sich um den ausgesiedelten Kleiderstaender).

Weihnachten wird voellig unweihnachtlich verbracht, da es weder Weihnachtsbaum(oder -palme), noch Punsch, Schnee, oder sonst etwas gibt. Alleine der hiesige Supermarkt nimmt die Aufgabe an Weihnachtsstimmung zu verbreiten und beschallt die Einkaufenden mit diversen Versionen altbekannter Weihnachtshits - kein Entkommen moeglich!

Nach langem Uberlegen und hin-und-her entscheide ich mich dann am 30. Dezember nicht weiter zum legendaeren Fullmoon Party Strand auf Ko Phangan zu fahren, sondern nach einer Nacht in Krabi weiter auf Ko Phi Phi ueberzusetzen und dort zum Unterkunftsgott zu beten um noch einen Schlafplatz zu Silvester zu bekommen oder als letzte Alternative am Strand den (moeglicherweise vorhandenen) Rausch auszuschlafen...

Freitag, 23. Dezember 2011

Bangkok - Buddhas und Skytrains


Nach doch recht anstrengenden Flügen (Istanbul Airport eignet sich nur mäßig für einen 7 stündigen Aufenthalt und Fußfreiheit hat ihren Preis, nämlich ein schreiendes Kind) komme ich in BKK an, wo die Ersten bereits Turnschuhe gegen Flip Flops tauschen. Im überklimatisierten Sky Train, bei dem die Wiener Ubahn sauberkeitstechnisch nicht mithalten kann, wäre das zwar nicht notwendig gewesen, beim Aussteigen allerdings liegt es nahe sich die Kleider vom Leib zu reißen. Der mini-Dorm ist sauber und direkt am Skytrain und zum Glück auch in Gehnähe eines der Rotlichtviertel... Die Erkundung der Umgebung führt zu Straßenständen, Garküchen, und riesigen (wirklich riesigen, ich verlaufe mich mehrmals!) Einkaufscentern. Dort tritt gerade eine anscheinend bekannte Teen-Band auf (das entnehme ich zumindest den Leuchtschildern der kreischenden Mädchen), sehr zu meiner Unterhaltung. Es stellt sich heraus, dass diese Veranstaltung mehrere Tage lang läuft und Teil eines Hilfsprojektes für die Flutopfer ist. Spenden sind gefragt, man kann diese aber auch in Form eines T-Shirt Kaufes tätigen: www.plajapian.org

Der nächste Tag ist den must-sees gewidmet. Nach einem ersten Straßenessen (süß-salzige Omlette-Palatschinken) folgt man also der LP-Route zum Kanal Mae Nam Chao Phraya und lässt sich mit dem Boot zum Grand Palace schippern, der ehemaligen königlichen Residenz die mit 94 ha als eher groß einzustufen ist. Daneben steht der Wat Phra Kaew, Heimat des kleinen, aber berühmten Smaragd-Buddhas. Der ist aber recht weit oben auf einem Podest angebracht und zudem umringt von Gold und Buddhas, was seinen Eindruck etwas mindert. Die Großartigkeit der Anlage wird leider stark getrübt, da mein geliebter Ipod Opfer eines hinterhältigen Diebes geworden ist. Es folgt der Wat Pho mit seinem "giant buddha", einer Abstrusität: Der 46 m lange liegende Buddha ist in einen Tempel gequetscht, der ihn gerade so irgendwie beherbergen kann. Anschließend Besteigung des Wat Arun, auf der anderen Seite des Kanals. Von oben (also nach Erklimmen der ziemlich steilen Stufen - runter schlimmer als rauf) erkennt man, wie neues und altes Bangkok nebeneinander existieren und ineinander übergehen. Schlussendlich Schlendern durch die Straßen bis zum Amulettmarkt, wo aberwitzige Mengen von Amuletten auf den Tischen aufgehäuft sind, die von "Experten" und Mönchen beäugt werden. Irgendwo am Straßenrand wird dann auch das erste Pad Thai probiert - natürlich köstlichst. Nach quasi originalem Thailand ist die Khao San Road, die Backpacker-Straße Bangkoks, eher nicht berauschend (obwohl berauschend im Sinne von Alkohol wohl schon). Da von elterlicher Seite darauf bestanden wird, mit der offiziellen Buslinie zu fahren, muss ich eine Odyssee zum Busbhf Süd zurück legen. Erster Versuch: den Bus dorthin nehmen. Schwierig, da niemand zu wissen scheint, wo der wegfährt, welcher genau dort eigentlich hinfährt, und die Polizisten zwar hilfsbereit sind, aber alle 5 kein Englisch sprechen. Die Busse, die laut Bibel den Bhf anfahren, sind leider auch nirgends aufzufinden - sprich: fail! Also zweite Option Taxi: Freitag früher Abend = Stau; es ist unmöglich, ein Taxi zu bekommen. Nach ca 20 min schnappe ich dann ein paar Thais eines weg und steige endlich, 40 min später, an meinem Ziel aus. Der Busbhf erinnert allerdings eher an ein billiges Einkaufszentrum, erst im zweiten Stock befinden sich, umringt von Ständen, die offiziellen Buslinien.

Der Bus geht erst um halb acht abends, daher noch einen Tag Zeit um den Chatuchak Wochenendmarkt zu besuchen. Zuvor jedoch Frühstück an der nahegelegenen Garküche nach dem Motto "Ich will das, was die dort drüben hat" - das Resultat Reis mit unfassbar scharfem Faschiertem (?). Gut gestärkt und sehr wach also am Markt, der einem Irrgarten gleicht. Mit unfassbarer Ausdehnung reiht sich Stand neben Stand aneinander, die alles von Haustieren bis zu Klobesen verkaufen, und zwar soweit das Auge reicht, in jede Richtung. Irgendwo hier befindet sich bestimmt auch mein IPod... Feilschen ist hier an der Tagesordnung, ein Spiel bei dem man als Europäer meist nur verlieren kann. Immerhin sieht die Dame nach dem Verkauf der Kameratasche nicht so glücklich aus wie vorher, also vielleicht nur halb abgezockt. Auch kulinarisch kann der Markt einiges, denn auch Garküchen, Obstverkäufer und Süßigkeiten-Händler sind haufenweise aufzufinden. Bei einem der Letzteren finde ich eine Thai-Version von Brandteigkrapfen!

Bye bye, Bangkok! Nach längster Taxifahrt ever (joyride des Taxlers?) endlich am Busbhf, wo der Food Court eine weitere Erfahrung in Sachen "ich nehm bitte das Gleiche" bringt. So ziemlich das Letzte, womit ich gerechnet habe, ist Reis mit Stelze!! Der V.I.P. Bus ist insofern interessant, als er Beschallung mit thailändisch synchronisierten Hollywood Actionstreifen inkludiert, und der Fußfreiraum zwar bei den Einheimischen fürs waagerechte Liegen ausreicht, für mich aber eher einen gemütlichen Sitzplatz darstellt. Allem zum Trotz rüttelt mich der Bus sofort in den Schlaf und erst das Reichen/mich mit einem Bewerfen eines Gesichtswaschtuches weckt mich um 6 Uhr Früh. Da natürlich weder Stationen angesagt werden noch angeschrieben stehen (wie auch am Straßenrand im Nirgendwo), und ich auch nur eine ungefähre Ankunftszeit habe, frage ich ab halb 7 einfach bei jeder Station "Khao Lak?", bis die Antwort irgendwann ja ist. Dort flüchte ich gleich vor einem streunenden Hund und ein paar Minuten später fahren auch schon die lieben (Stief)eltern vor.

Anlässlich des Datums dieser Blog Veröffentlichung: Frohe Weihnachten aus Weit-weit-weg!