Freitag, 23. Dezember 2011

Bangkok - Buddhas und Skytrains


Nach doch recht anstrengenden Flügen (Istanbul Airport eignet sich nur mäßig für einen 7 stündigen Aufenthalt und Fußfreiheit hat ihren Preis, nämlich ein schreiendes Kind) komme ich in BKK an, wo die Ersten bereits Turnschuhe gegen Flip Flops tauschen. Im überklimatisierten Sky Train, bei dem die Wiener Ubahn sauberkeitstechnisch nicht mithalten kann, wäre das zwar nicht notwendig gewesen, beim Aussteigen allerdings liegt es nahe sich die Kleider vom Leib zu reißen. Der mini-Dorm ist sauber und direkt am Skytrain und zum Glück auch in Gehnähe eines der Rotlichtviertel... Die Erkundung der Umgebung führt zu Straßenständen, Garküchen, und riesigen (wirklich riesigen, ich verlaufe mich mehrmals!) Einkaufscentern. Dort tritt gerade eine anscheinend bekannte Teen-Band auf (das entnehme ich zumindest den Leuchtschildern der kreischenden Mädchen), sehr zu meiner Unterhaltung. Es stellt sich heraus, dass diese Veranstaltung mehrere Tage lang läuft und Teil eines Hilfsprojektes für die Flutopfer ist. Spenden sind gefragt, man kann diese aber auch in Form eines T-Shirt Kaufes tätigen: www.plajapian.org

Der nächste Tag ist den must-sees gewidmet. Nach einem ersten Straßenessen (süß-salzige Omlette-Palatschinken) folgt man also der LP-Route zum Kanal Mae Nam Chao Phraya und lässt sich mit dem Boot zum Grand Palace schippern, der ehemaligen königlichen Residenz die mit 94 ha als eher groß einzustufen ist. Daneben steht der Wat Phra Kaew, Heimat des kleinen, aber berühmten Smaragd-Buddhas. Der ist aber recht weit oben auf einem Podest angebracht und zudem umringt von Gold und Buddhas, was seinen Eindruck etwas mindert. Die Großartigkeit der Anlage wird leider stark getrübt, da mein geliebter Ipod Opfer eines hinterhältigen Diebes geworden ist. Es folgt der Wat Pho mit seinem "giant buddha", einer Abstrusität: Der 46 m lange liegende Buddha ist in einen Tempel gequetscht, der ihn gerade so irgendwie beherbergen kann. Anschließend Besteigung des Wat Arun, auf der anderen Seite des Kanals. Von oben (also nach Erklimmen der ziemlich steilen Stufen - runter schlimmer als rauf) erkennt man, wie neues und altes Bangkok nebeneinander existieren und ineinander übergehen. Schlussendlich Schlendern durch die Straßen bis zum Amulettmarkt, wo aberwitzige Mengen von Amuletten auf den Tischen aufgehäuft sind, die von "Experten" und Mönchen beäugt werden. Irgendwo am Straßenrand wird dann auch das erste Pad Thai probiert - natürlich köstlichst. Nach quasi originalem Thailand ist die Khao San Road, die Backpacker-Straße Bangkoks, eher nicht berauschend (obwohl berauschend im Sinne von Alkohol wohl schon). Da von elterlicher Seite darauf bestanden wird, mit der offiziellen Buslinie zu fahren, muss ich eine Odyssee zum Busbhf Süd zurück legen. Erster Versuch: den Bus dorthin nehmen. Schwierig, da niemand zu wissen scheint, wo der wegfährt, welcher genau dort eigentlich hinfährt, und die Polizisten zwar hilfsbereit sind, aber alle 5 kein Englisch sprechen. Die Busse, die laut Bibel den Bhf anfahren, sind leider auch nirgends aufzufinden - sprich: fail! Also zweite Option Taxi: Freitag früher Abend = Stau; es ist unmöglich, ein Taxi zu bekommen. Nach ca 20 min schnappe ich dann ein paar Thais eines weg und steige endlich, 40 min später, an meinem Ziel aus. Der Busbhf erinnert allerdings eher an ein billiges Einkaufszentrum, erst im zweiten Stock befinden sich, umringt von Ständen, die offiziellen Buslinien.

Der Bus geht erst um halb acht abends, daher noch einen Tag Zeit um den Chatuchak Wochenendmarkt zu besuchen. Zuvor jedoch Frühstück an der nahegelegenen Garküche nach dem Motto "Ich will das, was die dort drüben hat" - das Resultat Reis mit unfassbar scharfem Faschiertem (?). Gut gestärkt und sehr wach also am Markt, der einem Irrgarten gleicht. Mit unfassbarer Ausdehnung reiht sich Stand neben Stand aneinander, die alles von Haustieren bis zu Klobesen verkaufen, und zwar soweit das Auge reicht, in jede Richtung. Irgendwo hier befindet sich bestimmt auch mein IPod... Feilschen ist hier an der Tagesordnung, ein Spiel bei dem man als Europäer meist nur verlieren kann. Immerhin sieht die Dame nach dem Verkauf der Kameratasche nicht so glücklich aus wie vorher, also vielleicht nur halb abgezockt. Auch kulinarisch kann der Markt einiges, denn auch Garküchen, Obstverkäufer und Süßigkeiten-Händler sind haufenweise aufzufinden. Bei einem der Letzteren finde ich eine Thai-Version von Brandteigkrapfen!

Bye bye, Bangkok! Nach längster Taxifahrt ever (joyride des Taxlers?) endlich am Busbhf, wo der Food Court eine weitere Erfahrung in Sachen "ich nehm bitte das Gleiche" bringt. So ziemlich das Letzte, womit ich gerechnet habe, ist Reis mit Stelze!! Der V.I.P. Bus ist insofern interessant, als er Beschallung mit thailändisch synchronisierten Hollywood Actionstreifen inkludiert, und der Fußfreiraum zwar bei den Einheimischen fürs waagerechte Liegen ausreicht, für mich aber eher einen gemütlichen Sitzplatz darstellt. Allem zum Trotz rüttelt mich der Bus sofort in den Schlaf und erst das Reichen/mich mit einem Bewerfen eines Gesichtswaschtuches weckt mich um 6 Uhr Früh. Da natürlich weder Stationen angesagt werden noch angeschrieben stehen (wie auch am Straßenrand im Nirgendwo), und ich auch nur eine ungefähre Ankunftszeit habe, frage ich ab halb 7 einfach bei jeder Station "Khao Lak?", bis die Antwort irgendwann ja ist. Dort flüchte ich gleich vor einem streunenden Hund und ein paar Minuten später fahren auch schon die lieben (Stief)eltern vor.

Anlässlich des Datums dieser Blog Veröffentlichung: Frohe Weihnachten aus Weit-weit-weg!

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