Sonntag, 1. Januar 2012

Krabi - Riesen, Mopedtaxis und Eingeweidetempel

Der Tag des Aufbruchs ist am 30ten gekommen, und ist gleichzeitig der Tag der local busses fuer mich. Auf der Fahrt nach Krabi muss man naemlich trotz der geringen Distanz einmal umsteigen. Waehrend der erste Bus Gutes vermuten laesst, denn die A/C funktioniert und es sind genug Sitzplaetze fuer alle vorhanden, haelt der zweite Bus eine boese Ueberraschung bereit. Das Einsteigen ist gehetzt, daher keine Zeit zur Ueberlegung ob man wirklich einsteigen will, und die Unannehmlichkeiten warten als man die Treppe in den oberen Stock hinauf steigt - denn hier ist es bereits gerammelt voll, A/C bzw ein Ventilator sind zwar vorhanden, allerdings nicht annaehernd ausreichend fuer die Menschenmassen. Einenhalb Stunden in einem, sich zunehmend zu einem raeumlichen Phenomaen gleich der ewig grossen Mary Poppins Tasche entwickelnden (denn bei jeder Station steigen mehr Leute ein, doch nie jemand aus (gefuehlte Wahrheit?)), Bus zu stehen waere ja grundsaetzlich auch trotz des Fahrstils kein Problem. Jedoch fehlt noch eine Unbekannte der Gleichung dessen Ergebnis Rueckenschmerzen ist: 1,79m ist keine in Thailand fuer die Norm einkalkulierte Koerpergroesse, ich bin eine Riesin! Es folgt, dass die Busfahrt eher in der Fragezeichen Position verbracht wird als aufrecht.
In Krabi angekommen gilt es erst einmal in die 5 km entfernte Stadt zu kommen ohne zu sehr abgezockt zu werden. Endergebnis (nachdem das Taxi teilen mit einer Mitreisenden in Japan lebenden Amerikanerin nicht klappt) ist ein Mopedtaxi dessen Fahrer kein Wort Englisch spricht und meine Unterkunft nicht kennt. Interessant auch der Helm den ich bekomme, dessen Zweck nur das Formen einer Helmfrisur sein kann, denn er sitzt weder gut (oder schlecht) und der einzige Grund, dass er mir beim Fahren nicht vom Kopf geweht wird ist der, jeglichen Versuchen ihn enger zu stellen trotzende, Kinngurt. Unterhaltsam sind hier auch die King Kong und Wolfs Ampeln. Anyways, man schafft es zum B&B House and Hostel (leichte Identitaetsunsicherheit?) und bezieht den zeier Dorm (sprich: Doppelzimmer fuer sich alleine). Hier wird erstmals ein bisschen das Thailand Backpacker-Feeling das einem in Filmen vermittelt wird - also kleines maessig sauberes Zimmer mit lautem Ventilator, leicht abgefuckten und sehr duennen Waenden, zu Ausfaellen neigenden Steckdosen, shared bathrooms mit eigensinnigen Abflusssystemen, und einem Fenster auf eine backstreet mit lauter Thai Musik - zur Realitaet.
Krabi ansich hat nicht viel zu bieten, abgesehen von einem Night Market fuer Einheimische und einem fuer Touristen (so scheint es), sowie interessante Verzierungen (Glücksbringer?) die die Essenswagen zieren. Einzig interessant ist der 8 km entfernte Tempel der menschliche Eingeweide ausstellt um an die Vergaenglichkeit des menschlichen Lebens zu erinnern und wo die Moenchszellen in den Berg gehauen wurden. Jedoch bleibt das Wissen um den Tempel nur graue auf LP basierende Theorie, denn bereits um 8 Uhr des Folgetages werde ich zur Faehre nach Ko Phi Phi gebracht, wo, so hoffe ich, stimmungsvoll das neue Jahr eingeleitet werden kann. Die Tatsache, dass ich noch kein Quartier habe und zumindest online nichts mehr frei ist, muessen ignoriert werden und notfalls auf eine von zwei (wie Muttern richtig sagt) seit Generationen erprobte Methode zurueckgegriffen werden: nicht schlafen oder am Strand schlafen. Man darf gespannt sein.

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